Propain Tyee CF Start – Trail-Abenteuer ohne High-Tech-Schnickschnack

In einer Bike-Welt voller elektronischer Helfer und glänzender High-End-Parts wirkt das Propain Tyee CF in der Ausstattung Start erfrischend bodenständig. Dieses Enduro zeigt sich als zuverlässiger Begleiter für Trail-Abenteurer, die Wert auf Leistung und Vielseitigkeit legen, ohne dabei auf teure Spielereien angewiesen zu sein. Statt protzigem Bling-Bling liefert das Tyee CF Start handfeste Performance – und zaubert einem dabei ein breites Grinsen ins Gesicht.

Moderner Carbon-Rahmen mit durchdachter Geometrie

Das Propain Tyee CF setzt auf einen hochwertigen Carbonrahmen, der Robustheit mit geringem Gewicht vereint. Rund 160 mm Federweg am Heck und wahlweise 160–170 mm vorn sprechen eine deutliche Sprache: Dieses Bike hat ernsthafte Offroad-Ambitionen. Die Geometrie ist modern und ausgewogen – ein flacher Lenkwinkel von etwa 64° sorgt für Laufruhe in steilen Abfahrten, während der steile Sitzwinkel um 76–77° den Fahrer in eine effiziente Kletterposition bringt. Der Reach fällt großzügig aus, was in Kombination mit dem tiefen Schwerpunkt ein stabiles und vertrauenerweckendes Fahrgefühl vermittelt. Trotzdem bleibt das Handling agil genug, um enge Kurven und verspielte Trail-Sektionen mit Leichtigkeit mitzunehmen. Kurz gesagt: Die Geometrie trifft den Sweet Spot zwischen Spurtreue und Verspieltheit.

Flip-Chip für individuelle Anpassung

Ein cleveres Detail am Rahmen ist der Flip-Chip am Hinterbau. Damit lässt sich die Geometrie an unterschiedliche Laufradgrößen und Vorlieben anpassen. In der Größe M aufwärts kann das Tyee CF sowohl als klassischer 29-Zoll-Bolide als auch im Mullet-Setup (29″ vorn, 27,5″ hinten) gefahren werden. Der Flip-Chip hebt oder senkt das Tretlager und passt den Lenkwinkel minimal an – so bleibt die Fahrposition stimmig, egal welche Radkombination gewählt wird. Praktisch bedeutet das: Wer es gern noch agiler mag, kann auf ein kleineres Hinterrad setzen, während Freunde maximaler Laufruhe beim vollwertigen 29er-Setup bleiben. Die Anpassung erfolgt mit wenigen Handgriffen und verleiht dem Bike eine beeindruckende Vielseitigkeit für verschiedene Terrain und Fahrstile.

PRO10-Hinterbau: Traktion und Kontrolle im Überfluss

Herzstück des Tyee ist der PRO10 Hinterbau – Propains hauseigenes Fahrwerkskonzept. Der Dämpfer ist schwimmend gelagert und wird von zwei Umlenkhebeln simultan angesteuert. Dieses raffinierte Design sorgt für ein sensibles Ansprechverhalten auf kleine Stöße und bietet gleichzeitig genug Progression, um harte Landungen abzufangen. Auf dem Trail übersetzt sich das in massig Traktion und Kontrolle: Wurzeln und Bremswellen bügelt der Hinterbau glatt, ohne dass der Federweg gleich auf Anschlag geht. Ein weiterer Vorteil des PRO10-Systems ist seine Pedalneutralität. Selbst auf technischen Anstiegen bleibt das Wippen im Zaum, da der Hinterbau beim Treten stabil bleibt. So klettert das Enduro erstaunlich effizient, ohne seine Downhill-DNA zu verleugnen. Der Hinterbau ist zudem enorm verwindungssteif gebaut – man spürt sofort, dass Propain hier auf Langlebigkeit und Performance ausgelegt hat.

Solide Federelemente statt Gold und Elektronik

In der Start-Ausstattung verbaut Propain ein Fahrwerk, das pragmatische Performance liefert. An der Front arbeitet eine RockShox Lyrik RC mit 160 mm Federweg (Option auf 170 mm), die als zuverlässiges Arbeitstier unter den Enduro-Gabeln gilt. Hinten dämpft ein RockShox Deluxe Select R den Hinterbau – kein auffälliger Kashima-Gold-Dämpfer mit Reservoir, sondern ein solider Luftdämpfer, der seine Aufgabe klaglos erfüllt. Die Abstimmung aus Lyrik und Deluxe ergibt ein harmonisches Fahrwerkssetup: genug Support, um in Kurven Stabilität zu bieten, und ausreichend Sensibilität, um grobe Brocken souverän glattzubügeln. Auf High-End-Elektronik wird verzichtet – hier muss kein Akku geladen werden, bevor es auf Tour geht. Die Mechanik ist leicht zu verstehen und einzustellen, was insbesondere erfahrene Schrauber zu schätzen wissen. Und mal ehrlich: Auf dem Trail vermisst wohl kaum jemand eine App-Steuerung, wenn das Fahrwerk so zuverlässig funktioniert.

Schaltung und Bremsen: Verlässlich im rauen Einsatz

Auch bei Schaltung und Bremsen setzt das Tyee CF Start auf Bewährtes. Die 1×12-Gang SRAM GX Eagle Schaltung bietet eine enorme Bandbreite von 10-52 Zähnen – ideal, um im steilen Gelände den passenden Gang zu finden. GX steht für präzise und knackige Schaltvorgänge, ohne das Preisschild der High-End-Gruppen zu tragen. Sollte es bergauf mal ganz langsam werden, hilft der große 52er Rettungsring am Ritzelpaket, damit man nicht vom Bike steigen muss. Bergab wiederum spielen die SRAM G2 R Bremsen ihre Stärken aus. Mit vier Kolben und großen 200-mm-Scheiben packen sie kräftig zu und lassen sich gut dosieren. In langen Abfahrten zeigen sie sich standfest – zwar nicht ganz so bissig wie die Gravity-orientierten Top-Modelle, dafür zuverlässig und einfach zu warten. Kurz: Antrieb und Bremsen des Start-Modells mögen nicht protzen, aber sie erledigen ihren Job tadellos und dürften so manchen harten Trail-Tag klaglos wegstecken.

Rollen, Reifen und weitere Details

Kontakt zum Boden halten beim Propain Tyee CF Start robuste Laufräder und griffige Reifen bereit. Propain spendiert dem Einstiegs-Enduro einen Satz Newmen Performance 30 Laufräder – Aluminiumfelgen mit 30 mm Maulweite, die einen guten Kompromiss aus Gewicht und Stabilität bieten. Sie vertragen grobe Steine auf der Enduro-Strecke, ohne den Geldbeutel so zu belasten wie manch karbonfaseriges Pendant. Besorgt um Grip muss man ebenfalls nicht sein: Vorn greift ein Schwalbe Magic Mary in den Trail, hinten schiebt ein Big Betty – ein Dream-Team für wechselndes Gelände von schlammigen Wurzeln bis trockenem Geröll. Dank Tubeless-Setup kann mit geringem Reifendruck gefahren werden, was zusätzlichen Halt und Komfort bringt. Weitere Ausstattungsdetails zeigen die praktische Ader des Bikes: Etwa das BSA-Gewinde-Innenlager – ein klassisches verschraubtes Tretlager, das für seine Langlebigkeit und Knack-Geräuschfreiheit geschätzt wird. Auch ein Kettenführungsmontagepunkt (ISCG 05) ist vorhanden, falls man für grobe Einsätze eine Führung nachrüsten möchte. Insgesamt setzt das Start-Modell auf Komponenten, die dem harten Trail-Alltag gewachsen sind und dem Fahrer vor allem eines geben: Vertrauen ins Material.

Kletterkünstler mit Enduro-Genen

Trotz seiner bergab orientierten Daten überrascht das Propain Tyee CF Start am Berg mit Kletterwillen. Die aufrechte Sitzposition – begünstigt durch den steilen Sitzwinkel und den breiten 780-mm-Lenker – ermöglicht auch auf langen Anstiegen eine komfortable Haltung. Dank des effizienten Hinterbaus bleibt unnötiges Wippen aus, sodass die Kraft direkt in Vortrieb umgesetzt wird. Das merkt man besonders in technischen Uphill-Passagen: Wo andere Enduros etwas schwammig wirken, tritt das Tyee entschlossen an. Die griffigen Reifen helfen natürlich, wenn der Untergrund lose wird, und das vergleichsweise moderate Gewicht des Carbon-Rahmens macht sich positiv bemerkbar. Klar, ein federleichter XC-Renner ist es nicht – aber für ein langhubiges Enduro überrascht die Leichtigkeit, mit der man Höhenmeter sammelt. Für Trail-Abenteurer bedeutet das: Die Aussicht auf den Gipfel ist mit dem Tyee CF nicht von quälenden Uphill-Gedanken getrübt, sondern Vorfreude auf die Abfahrt ist der ständige Begleiter.

Laufruhe und Spaß bergab – die Abfahrt im Fokus

Sobald der Trail nach unten zeigt, spielt der „Häuptling“ – so bedeutet Tyee passenderweise im Chinook-Jargon – seine Trümpfe voll aus. Das Bike liegt satt im Geläuf, vermittelt enorm viel Sicherheit und bleibt auch bei High-Speed-Passagen ruhig. Die Kombination aus langer Front und ausreichend langer Kettenstrebe hält das Propain Tyee CF auch in wildem Terrain auf Kurs, während der steife Rahmen präzise durch hart gefahrene Kurven steuert. Doch all die Laufruhe geht nicht auf Kosten des Fahrspaßes: Das Tyee bleibt erstaunlich agil. Wer gerne von der Linie abweicht, kleine Drops mitnimmt oder das Hinterrad um enge Kehren versetzt, findet im Propain einen willigen Partner. Hier zahlt sich die gelungene Gewichtsverteilung und das progressive Fahrwerk aus – das Bike fühlt sich im Sprung genauso wohl wie in der verblockten Steinpassage. Außerdem angenehm: Der Hinterbau arbeitet leise und effektiv, Kettenschlagen und Klappergeräusche wurden durch Propains Rahmenschutz weitgehend verbannt. So kann man sich voll auf den Trail konzentrieren und die Abfahrt in vollen Zügen genießen.

Fokus auf das Wesentliche – für wen eignet sich das Tyee CF Start?

Das Propain Tyee CF in der Start-Variante richtet sich an erfahrene wie ambitionierte Biker, die ein zuverlässiges Enduro-Bike für alle Fälle suchen. Hier bekommt man ein modernes Carbon-Geschoss mit erstklassigem Rahmen und Fahrwerkstechnologie, gepaart mit funktionaler Ausstattung ohne Luxus-Allüren. Gerade wer kein Interesse an den allerneuesten (und oft teuren) Gadgets hat, sondern ein robustes Bike zum Biken will, liegt hier richtig. Die fehlenden High-End-Gimmicks machen das Tyee nicht etwa zum langweiligen Sparbrötchen – im Gegenteil: Es konzentriert sich auf die Kerndisziplinen und liefert dort ab. Natürlich kann man das Bike dank Universal-Schaltauge und stabiler Basis später nach Lust und Laune aufrüsten. Aber schon im Auslieferungszustand animiert es dazu, die eigenen Grenzen auszuloten, sei es im alpinen Gelände, auf der Enduro-Rennstrecke oder im Bikepark. Das Tyee CF Start vermittelt das gute Gefühl, für jede Spielart des Trails gerüstet zu sein, ohne dass man sich um technische Zicken kümmern muss.

Fazit: Ein Enduro-Bolide mit Charakter

Das Propain Tyee CF Start beweist eindrucksvoll, dass man kein vollgepacktes High-Tech-Wunder benötigt, um auf dem Trail glücklich zu werden. Dieses Bike bietet Charakter statt Klunkern: einen exzellenten Hinterbau, durchdachte Geometrie und solide Komponenten – alles verpackt in einem schnörkellosen Gesamtpaket. Im anspruchsvollen Gelände fühlt sich der Carbon-Häuptling pudelwohl und gibt dem Fahrer viel Vertrauen, egal ob beim Abrocken der Downhill-Strecke oder auf der genussvollen Feierabendrunde. Mit seinem kritischen, erfahrenen Blick würde ein Bike-Journalist wohl anerkennend nicken: Propain hat mit dem Tyee CF Start ein Enduro auf die Räder gestellt, das Spaß und Sicherheit in jeder Lage bietet. Kurz gesagt – hier bekommt man Enduro-Spaß ohne Schnickschnack, der direkt auf den Punkt kommt.

Bilder: Hersteller

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